Sonntag, 3. August 2014

16.07.-04.08.2014 Rundreise Vietnam & Kambodscha

16.07.2014
Flug nach Hanoi mit Vietnam Airlines (870 km, 1h40), neues Flugzeug Airbus A321
Nur noch 5 Stunden Zeitdifferenz zu Europa
Jubel!!! Wir sind endlich Millionär!!! Als ich meine restlichen HKD wechselte, erhielt ich über eine Million VND (Vietnamesischer Dong). Für 1 CHF bezahlt man ca. 24'000 VND oder 10'000 VND sind rund CHF 0.42, d.h. 1'000'000 VND sind leider nur ca. CHF 42.
Taxifahrt zum Hotel ****Mercure Hanoi La Gare, Kosten USD 30, Dauer ca. 1 Std.
Hanoi (http://de.wikipedia.org/wiki/Hanoi) hat rund 6.5 Mio. Einwohner und wahrscheinlich doppelt so viele Motorräder, Autos sind fast alles Taxis. Die Legende, dass jeder in Asien einen Mundschutz trägt, ist falsch. In China trugen deutlich weniger als 0.1% der Bevölkerung einen Mundschutz, in Vietnam nur die Motorradfahrer zum Schutz vor Abgasen. Es wird deutlich weniger gebaut als in China, praktisch keine Hochhäuser, Trottoirs sind uneben und kaputt. Leute sind sehr freundlich, praktisch jeder kann ein wenig Englisch, sitzen auf kleinen Kinderstühlen auf den Trottoirs und essen. Viele Leute besitzen einen kleinen Laden, Kunden gibt es jedoch selten. Ansonsten wird nicht gearbeitet, offizielle Arbeitslosenrate von 2.1% scheint da ein wenig seltsam. Hanoi ist noch sehr asiatisch, bis jetzt haben wir z.B. noch keinen McDonald's gesehen.
Wetter schön und warm, >35°

17.07.2014
Spaziergang zum See Hoan Kiem, danach weiter über die Einkaufsstrassen Hang Gai und Hang Bong zurück zum Hotel.
Wetter: Teilweise heftiger Regen, extrem hohe Luftfeuchtigkeit, Temperatur >35°

18.07.2014
Spaziergang durch die Altstadt. Wir haben tatsächlich ein Luxuskaufhaus entdeckt mit einem grossen Louis Vuitton und einem Cartier Geschäft. Weiss nicht, wer sich hier so etwas leisten kann. Es ist wieder sehr heiss mit hoher Luftfeuchtigkeit. Ist man nur 30 Min. unterwegs, kann man die Kleider ausdrehen. Der Schweiss tropft nur noch so runter und man freut sich auf den nächsten Raum mit Klimaanlage.
Wetter: Heiss (>35°) mit hoher Luftfeuchtigkeit

19.07.2014
Ho Chi Minh Mausoleum – Schöne Gartenanlage
Fahrt mit Fahrradrikscha durch die Altstadt. War nicht so mein Fall, bin lieber derjenige der fährt.
Besuch traditionelles Wasserpuppentheater – wir suchen noch immer den Sinn des Ganzen!?!
(http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserpuppentheater)
Wetter: Dauerregen bei angenehmen 28°

20.07.2014
Fahrt mit dem Auto nach Ninh Binh. Mit einem Sampan (kleines Ruderboot) fuhren wir durch die Karstberge der Trockenen Halong Bucht. War sehr schön, landschaftlich sensationell.
Mittagessen bei einer einheimischen Familie. Essen war gut (Gemüse, Schweinefleisch und wie immer Reis)
Übernachtung im ****Emeralda Ninh Binh Resort & Spa. Zimmer riesengross, Essen überteuert.
Wetter: Gut aber heiss >35°, in der Nacht heftige Gewitter

21.07.2014
07.30h Abfahrt mit dem Auto zur Halong Bucht. Strecke ist zwar weniger als 200 km lang, aufgrund der Strassen in Vietnam (keine Autobahn, langsame Lastwagen, überall Motorräder, viele Dörfer, schlechter Strassenbelag) brauchten wir dafür aber ziemlich genau 4 Stunden.
Einschiffung auf der Dschunke Pelican Luxury Cruise. Wir erhielten die grösste Kabine, grosses Bett (1.8m breit), Bad mit Badewanne und WC, grosser Balkon mit Sonnenschirm und zwei Liegen). Fahrt mit kleinem Boot zur Fledermaus Höhle und anschliessend zu Fuss zum Aussichtspunkt auf Soi Sim Island. Waren nur etwa 400 Treppentritte bei über 35° im Schatten. Tag hat uns sehr gefallen.
Wetter: Morgens ab und zu Regen, nachmittags schön, >35°

22.07.2014
07.30h Besuch Sung Sot Grotte. Ist eine riesige Grotte, hat mich aber nicht umgehauen – Grotte ist Grotte. Ausserdem vergeht einem ein wenig die Lust Dinge anzuschauen, wenn es schon am Morgen gegen 40° warm ist und die Luftfeuchtigkeit gegen 90% beträgt.
Anschliessend haben wir das Schiff wieder verlassen und sind mit dem Auto zur But Thap Pagode mit 4-stöckiger Steinstupa gefahren worden. Abends flogen wir mit einer A321 der Vietnam Airlines (neues Flugzeug, 550 km, 1h) nach Hue (http://de.wikipedia.org/wiki/Hu%E1%BA%BF)
Unterkunft für 2 Nächte im ****Pilgrimage Village, sehr gutes Hotel
Wetter: Schön und heiss, 40°

23.07.2014
09.00h Abfahrt zur Thien Mu Pagode (sehr schön), danach mit dem Boot ca. 15 Min. flussabwärts zum Start unserer Fahrradtour. Ihr habt richtig gehört, wir fuhren bei immer noch ca. 40° rund 1 ½ Std. mit dem Fahrrad dem Parfümfluss entlang durch kleine Dörfer. Waren schweissgebadet und wurden dafür mit einem guten Essen in einem schönen vietnamesischen Restaurant entschädigt. Am Nachmittag besuchten wir das Mausoleum des Minh Mang Kaisers (ehemaliger Kaiser von Vietnam) und wurden von einem heftigen Gewitter überrascht. Nach ca. 1 Std. regnete es immer noch in Strömen und wir waren klitschnass, als wir unser Auto wieder erreichten. Ausflug hat uns trotzdem sehr gut gefallen.
Wetter: Morgens schön und heiss >35°, nachmittags Gewitter und leichte Abkühlung um ca. 5°

24.07.2014
Besuch Kaiserpalast in Hue danach 3-stündige Autofahrt entlang der Küste nach Danang (drittgrösste Stadt in Vietnam mit 1 Mio. Einwohnern). Besuch Cham-Museum mit Sandsteinskulpturen – war nicht so der Hammer.
2 Nächte im *****Palm Garden Resort in Hoi An (5 Sterne sind wohl die Preise gemeint)
Wetter: Schön und heiss >35°

25.07.2014
Besuch Stadt Hoi An (http://de.wikipedia.org/wiki/H%E1%BB%99i_An). Hoi An wurde aufgrund des intakten historischen Stadtbildes (über 600 denkmalgeschützte Tunnelhäuser, Pagoden und Tempel) 1999 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Schöne grosse Fussgängerzone, fast nur Touristen.
Wetter: Schön und sehr heiss >35°, nachmittags kurzes Gewitter

26.07.2014

Flug mit Vietnam Airlines (A321, neues Flugzeug, 612 km, 1h10) nach Saigon/Ho-Chi-Minh-Stadt (http://de.wikipedia.org/wiki/Ho-Chi-Minh-Stadt). Offiziell heisst die Stadt Ho-Chi-Minh Stadt, umgangssprachlich wird jedoch auch der Begriff Saigon (ist natürlich auch kürzer) verwendet. Saigon hat aktuell rund 10 Mio. Einwohner und über 5 Mio. Motorräder und ist damit die grösste Stadt Vietnams. Die Stadt hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt, wirkt viel europäischer als Hanoi, französischer Einfluss nach wie vor stark spürbar.
Besuch Grosshandelsmarkt im chinesischen Viertel Cholon. Die Chinesen haben den Grosshandel voll und ganz im Griff. Gehandelt wird auf Vertrauensbasis in grosser Stückzahl, geliefert wird weltweit. Bezahlt ein Kunde nicht, übernimmt die chinesische Gemeinschaft den Schaden (wie bei einer Versicherung). Danach weiter zur chinesischen Pagode Thien Hau, der Kathedrale Notre Dame (allerdings mit spitzigem Kirchenturm?!?), dem Zentralpostamt (erbaut 1886-91, Architekt Gustave Eiffel) und dem Opernhaus.
Wetter: Gewittrig, um die 30°

27.07.2014
Spaziergang durch die Altstadt mit Touristenmarkt. Händler waren extrem aggressiv, wir sind relativ rasch wieder geflüchtet. Auf dem bekannten Bitexco Financial Tower (262 m hoch) haben wir den Blick über die Stadt genossen. Hard Rock Cafe in Saigon ist ziemlich klein, Produkte wie T-Shirts dafür teuer.
Wetter: Gut, um die 30-35°

28.07.2014
Spaziergang durch Quartierstrassen (2 Tempel, 2 Märkte, Tan Dinh Kirche, Le Van Tam Park)
Wetter: Gut, 38°, abends Gewitter

29.07.2014
08.30h Abfahrt zum Mekong Delta. 1h Fahrt auf kleinem Motorboot über den Mekong (http://de.wikipedia.org/wiki/Mekong) und Besuch von diversen einheimischen Betrieben (Ziegelfabrik und Kokosnussverarbeitung). Alles wird in Handarbeit hergestellt, ein fertiger Ziegelstein kostet am Schluss ca. VDN 360 oder CHF 0.02!?! Zwischenverpflegung bei einheimischer Familie (Kokosbauern), es gab Kokostäfeli, Früchte (Ananas, Mango etc.). Wir haben zudem folgende Schnäpse auf Reisbasis degustiert: Nature (war relativ banal), Kokos (sehr gut), Schlange – wurde in Reisschnaps eingelegt und schmeckte übel. Bauern halten Python Schlangen als Haustiere, da sie als exzellente Rattenfänger gelten. Irene liess es sich nicht nehmen, trotz weicher Knie, eine Python zu streicheln. Am Nachmittag fuhren wir mit einem Sampan (Ruderboot) über enge Nebenflüsse des Mekong. Ausserhalb der Städte sind die Strassen in Vietnam in sehr schlechtem Zustand. Die maximal mögliche Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt 50 km/h, womit das Nervenkostüm von Irene jedoch arg strapaziert wird. 2h30 Autofahrt zur nächsten Unterkunft in Can Tho - ****Hotel Victoria Can Tho Resort (war sehr gut). Ganzer Tag hat uns sehr gefallen.
Wetter: Immer wieder teils heftige Regengüsse, angenehm warm bei ca. 30°

30.07.2014
07.30h Abfahrt mit dem Boot direkt vom Hotel zum schwimmenden Markt von Cai Rang. Bauern und Händler in ihren Booten treffen sich mitten auf dem Mekong und handeln Obst und Gemüse. Wir versuchten es nochmals mit Radfahren in Vietnam, doch leider auch diesmal mit mässigem Erfolg. Nachdem wir vor einer Woche fast vor Hitze gestorben sind, sind wir nun fast ertrunken. Während unserer 1h30 Radtour regnete es teilweise sintflutartig, dank dem Regenschutz blieb ein kleines Stück meiner Unterhose trocken. Als Zwischenverpflegung gab es wieder Früchte (Jackfrucht, Guave, Papaya). Irene ass zudem einen süssen Reiskuchen mit Erdnüssen und Kokosnuss und ich versuchte eine andere vietnamesische Spezialität, nämlich grillierte Ratte. Dies ist kein Scheiss, habe es tatsächlich probiert und es schmeckte sogar gut! Mittagessen bei Krokodilfarm. Heute war mein Probiertag, deshalb durfte ein Baguette mit grilliertem Krokodilfleisch nicht fehlen – Fleisch ist allerdings ein bisschen zäh. Anschliessen Weiterfahrt mit Auto nach Chau Doc zum ****Hotel Victoria Chau Doc Resort (war gut). Danach Kurzbesuch des Tempel Ba Chua Xu und der Tay An Pagode in der Nähe des Sam Berges. Trotz Schwimmhäuten zwischen den Zehen hat uns der Tag sehr gut gefallen.
Wetter: Teils heftiger Regen bei rund 30°

Vietnam
Obwohl sich das Verhältnis zwischen Vietnam und den USA inzwischen normalisiert hat, sind die Folgen des Vietnamkriegs (1955-1975) noch allgegenwärtig. Die Amerikaner versuchten bekanntlich damals vergeblich, das vietnamesische Volk vor dem bösen Kommunismus zu retten. Sie töteten zu diesem Zweck über 4 Mio. vietnamesische Zivilisten und etwa 1.3 Mio. vietnamesische Soldaten. Die Amerikaner setzten u.a. das weltweit geächtete Entlaubungsmittel "Agent Orange" ein. Die Folgen davon sind bis heute spürbar: Die Krebsrate und die Missbildungen von vietnamesischen Kindern ist nach wie vor deutlich erhöht. Zudem wurden etliche Kulturschätze wie beispielsweise der Kaiserpalast in Hue dem Erdboden gleichgemacht. Dieser Palast wird von der UNESCO als Weltkulturerbe eingestuft und wird in Handarbeit Stück für Stück wieder aufgebaut – selbstverständlich ohne finanzielle Beteiligung der USA. Die Amerikaner brauchen das Geld für wichtigere Missionen wie z.B. die Befreiung und Befriedung des Irak, von Afghanistan oder Pakistan etc. Nach dem Vietnamkrieg dauerte es über 25 Jahre, bis die vietnamesische Wirtschaft wieder einigermassen Tritt fassen konnte. Heute hat in Vietnam niemand mehr Hunger (Land sehr fruchtbar, genügend Niederschläge) und der Tourismus (u.a. viele Franzosen) wird immer wichtiger.
Durchschnittseinkommen mit USD 1'260 pro Jahr liegt deutlich tiefer als in China (USD 4'930), von der Schweiz (USD 76'300) gar nicht zu sprechen. Vietnam ist und bleibt wahrscheinlich über die nächsten Jahrzehnte ein Entwicklungsland. Würde nicht in vietnamesische Aktien investieren, da Wirtschaft noch in den Kinderschuhen steckt. Vietnam ist jedoch definitiv eine Reise wert!!!

31.07.2014
07.00h Abfahrt mit Speedboot (Spitzengeschwindigkeit 30 km/h) nach Phnom Penh (120 km). Grenzformalitäten (Ausreise Vietnam/Einreise Kambodscha mit Ausstellung Visa) dauerte nur je ca. eine Viertelstunde. Russland, Mongolei und China könnten sich daran mal ein Beispiel nehmen. Besichtigung in Phnom Penh: Nationalmuseum und Königspalast mit Silberpagode.
Unterkunft: ****Phnom Penh Hotel – war gut
Wetter: Morgens starker Regen, nachmittags heiss >35°

01.08.2014
Flug mit Cambodia Angkor Air mit rund 5-jähriger ATR 72 in 45 Min. nach Siem Reap (255 km). Ausflug nach Kompong Khleang und Bootsfahrt auf dem Tonle Sap See (Stelzenhäuser und schwimmende Dörfer).
Unterkunft für drei Nächte im *****Grand Soluxe Angkor Palace (prächtige Anlage, grosses Zimmer, Essen relativ billig – USD 25 für 2 Personen)
Wetter schön bei ca. 30°

02.08.2014
Besuch Angkor Thom (Südtor, Bayon Tempel und Elefantenterrasse) (http://de.wikipedia.org/wiki/Angkor_Thom)
Angkor Wat (1992 von UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt)
(http://de.wikipedia.org/wiki/Angkor_Wat)
Ta Prohm Tempel (Mauern mit den Wurzel von riesigen Feigenbäumen verwachsen)
War alles sehr eindrücklich!!! Aber wer diese Tempel besuchen will, sollte sich beeilen, denn in ein paar wenigen Jahren wird es diese Sehenswürdigkeiten nicht mehr geben. Das Klima und die Touristen geben den Ruinen den Rest. Man darf sich auf den aus Sandstein gebauten Tempeln frei bewegen – ein völliger Irrsinn!!!
Wetter: Leicht bedeckt, extrem heiss und schwül (>40°)

03.08.2014
Ausflug zu den Tempeln: Preah Khan, Neak Pean (Inseltempel), Banteay Srei (aus rosa Sandstein), Lolei, Preah Ko, Bakong. War schön, Tempel z.T. sehr alt
Wetter: Leicht bedeckt bei über 35°

Kambodscha
Bevölkerung ist deutlich ärmer als z.B. in Vietnam. Das Land ist gekennzeichnet durch diverse jahrelange Bürgerkriege (1970-1998) und erholt sich nur sehr langsam davon. 85% der Bevölkerung sind Bauern, welche an oder unter der Armutsgrenze leben. Mühsam sind die sehr hartnäckigen Bettler, steigt man aus dem Auto wird man sofort von einer Horde bettelnder Kinder belagert. Fühle mich in Kambodscha nicht wohl, abends verlassen wir die Hotelanlage aus Sicherheitsgründen nicht!!! Glaube nicht, dass sich Finanzinvestitionen in einen solch korrupten Staat wie Kambodscha lohnen. Für Reisen lohnt sich nur ein Kurzbesuch (max. 3 Tage) in Siem Reap (Tempelanlagen Angkor Wat etc.), diese Anlagen sind jedoch extrem eindrücklich und schön.