28.06.2014
11-stündige Zugfahrt im Schlafabteil von Peking nach Xian. Für uns wurden zwei Plätze in einem Viererabteil reserviert. Wir hatten noch einigermassen Glück, teilten wir unser Abteil doch mit einem chinesischen Ärztepaar. Konnten zu unserem Erstaunen jedoch auch nur gebrochen Englisch. Abteil stinkt bestialisch nach Rauch. Schlafen fast unmöglich.
Um 08.00h erreichten wir Xian (mittelgrosse Stadt in China mit 8 Mio. Einwohnern) und bezogen unser Hotel ****Xian Lee Garden. Die vier Sterne hat das Hotel wahrscheinlich im Lotto gewonnen, Hotel alt, in den Gängen wir geraucht, geringer Wasserdruck in Dusche.
Stadtrundfahrt: Grosse Wildganspagode hat mich nicht umgehauen. Altstadt war toll, da eine Mischung aus chinesischem und moslemischem Bazar. Grosse Moschee wurde vor ca. 1'300 Jahren gebaut, Moslems kamen über die Seidenstrasse nach China. Bau der Moschee wurde vom Kaiser erlaubt, musste jedoch im chinesischen Stil errichtet werden. Sieht also eher aus wie ein Buddha Tempel. Spaziergang auf Stadtmauer von Xian (14 km lang, 15 m breit, 20 m hoch) war sehr beeindruckend
Wetter bis gegen 17.00h trübe (Smog?) und danach heftiger Regen, Temperatur um 30°
29.06.2014
03.00h Zimmerwechsel, da unsere Klimaanlage leckte und das Wasser auf den Boden tropfte.
Ausflug zur Terrakotta-Armee. Vor 2'200 Jahren liess sich der erste chinesische Kaiser Qin Shi Huang Di eine gigantische Grabanlage bauen, die von einer Armee von Zehntausenden von Tonsoldaten bewacht wurde. Jeder Soldat ist im Schnitt 1.8 m gross und wiegt 120 kg, jedes Gesicht ist individuell. Am Nachmittag gingen wir in die Altstadt auf den Markt, typisch chinesisch, ein Riesenchaos.
Wetter am Morgen noch bewölkt, ab Mittag wieder schön und sehr heiss >35°
30.06.2014
70 Min. Inlandflug mit Xiamen Airlines nach Chongqing. Neues Flugzeug Boeing 737, gut gefüllt, Passagiere alles Chinesen. Von Chongqing habe ich noch nie im Leben gehört, Stadt mit Agglomeration hat ja auch nur 32 Mio. Einwohner. In Chongqing hat es sehr stark geregnet, Fussgängerzone sehr schön, viel besser als in Peking, Nachtessen Chinesisch war ausgezeichnet. Gegen 18.00h Einschiffung auf Yangtze Gold Cruises. Anlegestelle katastrophal, zunächst mussten wir unsere Koffer (2x20 kg, 2x10 kg) ca. 100 Treppen nach unten schleppen und danach über die Decks von ca. 6 anderen Schiffen marschieren, um zu unserem Boot zu gelangen. Habe schon das Schlimmste befürchtet, aber, Schiff ist topmodern, Zimmer ist fast grösser als im letzten Hotel, inkl. Dusche, TV und Balkon, sehr sauber.
Wetter starker Regen bei ca. 28°
01.07.2014
Unser Schiff fasst über 300 Passagiere und ist damit fast doppelt so gross wie unser Schiff von St. Petersburg nach Moskau. Der Yangtze ist mit über 6'400 km Länge der längste Fluss Asiens. Er entspringt im Hochland Tibets und mündet nördlich von Shanghai ins Ostchinesische Meer.
Ausflug zur Geisterstadt Fengdu. Für viele Chinesen gelten diese 27 Tempel auf einem Hügel (über 600 Treppenstufen) als Sitz des Königs der Unterwelt. War nicht wirklich der Hammer, u.a. wegen dem schlechten Wetter
Wetter starker Regen, ca. 25°
02.07.2014
Tagesausflug in einem kleineren Schiff (ca. 100 Personen) zu den drei kleinen Schluchten. Dort sind wir umgestiegen in noch kleinere Boote (10 Personen), um weitere Schluchten des Shennong-Flusses zu erkunden. Schöner Ausflug.
Wetter schön und heiss, über 30°
03.07.2014
Morgens haben wir den Drei-Schluchten-Staudamm besichtigt. Wer die Schweizer Staudämme kennt (z.B. Grande Dixence), ist enttäuscht. Ausflug gehört zur Kategorie "chinesische Staatspropaganda".
In Yichang (ca. 4 Mio. Einwohner) sind wir in den Schnellzug Richtung Shanghai gestiegen. Der Zug ist relativ neu, hatte eine Spitzengeschwindigkeit von 250 km/h und fuhr extrem pünktlich. Unsere SBB könnte sich da mal ein Stück abschneiden. Wenn ihr mal in China seid, müsst ihr unbedingt Zugfahren und zwar in der 2. Klasse. Dies ist ein unvergessliches Erlebnis. Unsere Zugfahrt dauerte rund 10 Stunden. Neben mir stillte eine Mutter ihr Baby, lautes Kindergeschrei, Chaos bei Stationshalten, da nicht alle einen nummerierten Sitzplatz hatten. Zudem kochen Chinesen gerne Fertiggerichte aller Art im Zug, was mal besser, mal weniger gut duftet. Irene sagte treffend, dass nur noch die Hühner im Zug fehlen, doch Tiere waren Gott sei Dank nicht zum Transport zugelassen. Gegen 22h erreichten wir total erschöpft Shanghai und wurden in unser Hotel ****Golden River View gebracht.
Wetter heiss, 35°
04.07.-08.07.2014
Shanghai. Diese Stadt wird im Blog separat aufgeführt.
09.07.2014
Flug mit China Eastern nach Guilin (2h, 1'280 km) mit neuem Airbus A320. Guilin (ca. 5 Mio. Einwohner) ist bekannt für seine schöne Landschaft (bizarre Hügel).
Am Nachmittag haben wir den Fubo-Berg bestiegen. Ist zwar nur 60 m hoch, wenn die Temperatur jedoch 40° beträgt, dennoch ganz schön anstrengend.
Wetter heiss, 40°
10.07.2014
Bootsfahrt auf dem Li-Fluss (83 km) bis Yangshuo. Extrem schöne Landschaft, herrlicher Bootsausflug, war viel besser als auf dem Yangtze.
Flug mit China Southern nach Guangzhou (55 Min., 385 km) mit neuer Boeing 737. Um ca. 23h erreichten wir unser Hotel ****Riverside. Hotel war an sehr guter Lage mit Blick auf den Perlfluss, wir hatten jedoch wenig davon, da unsere Reise bereits am nächsten Morgen weiterging.
Guangzhou, auch Kanton genannt, hat über 12 Mio. Einwohner und ist ein bedeutender Industrie- und Handelsstandort. Die Region wird auch als "Fabrik der Welt" bezeichnet.
Wetter schön und heiss, 40°
11.07.2014
08.30h Abfahrt Ausflug Ahnentempel der Familie Chen. War ein Riesenflop!!! Danach Besuch Qingping-Markt, Lebensmittel und Haustiere. War eklig und unappetitlich. Kantonesen sind bekannt dafür, dass sie alles essen was Beine hat ausser Tische (Schildkröten, Hunde, Ratten, Katzen etc.), was fliegt ausser Flugzeuge und was schwimmt ausser Boote (Schlange). Tierschutz ist hier ein Fremdwort.
Nachmittags Bahnfahrt nach Hong Kong: Die lokale Reiseleitung hat uns ungültige Bahntickets übergeben. Dies hat das Bahnpersonal unmittelbar vor der Zugsabfahrt entdeckt und uns gesagt, wir müssen neue Tickets kaufen. Da wir zu wenig Yuan hatten, musste ich zuerst einen Bancomaten suchen, da Kreditkarten nicht akzeptiert wurden. Dauerte nur etwa 40 Minuten bei einer Temperatur von deutlich über 40°. China ist und bleibt ein Entwicklungsland!!! Mit rund zweistündiger Verspätung konnten wir den "High Speed Express Through Train" besteigen. Dachte schon dies sei ein topmoderner chinesischer "TGV". Through Train habe ich mit "ohne Halt" übersetzt, im chinesischen heisst dies jedoch: Direktzug mit "nur" drei Zwischenstopps. "High Speed Express" bedeutet übersetzt, dass der Zug mit durchschnittlich 50 km/h unterwegs war. Dies ist kein Witz.
Zollübertritt (China, Hong Kong) problemlos. Um ca. 19.30h erreichten wir nach kurzer Taxifahrt (kostete nur rund CHF 13) unser Hotel in Hong Kong (Metropark ****Hotel Wanchai, www.metroparkhotelwanchai.com)
Wetter: Vormittags teilweise heftiger Regen, nachmittags bewölkt und sehr schwül bei ca. 35°