06.11.2014
15.00h Ankunft am Flughafen von Jakarta (http://de.wikipedia.org/wiki/Jakarta). Während des Fluges haben wir den Äquator überquert und befinden uns nun also auf der Südhalbkugel der Erde. Obwohl wir leicht östlich geflogen sind, mussten wir die Uhr eine Stunde zurückdrehen. Die Zeitdifferenz zur Schweiz beträgt somit wieder nur noch 6 Stunden.
Einreise nach Indonesien (http://de.wikipedia.org/wiki/Indonesien) problemlos und effizient. Ein 30-tages Visum erhält man gegen eine Gebühr von USD 35 direkt am Flughafen.
Taxi zum Hotel kostete CHF 24 für 22 km und rund 50 Min. Fahrzeit. Es hatte extrem viel Verkehr, auf den Motorrädern sitzen häufig wieder drei Personen. Bei der Ankunft im Hotel wurde unser Taxi zuerst nach Bomben untersucht und wir mussten unser Gepäck durchleuchten lassen.
Einchecken für 3 Nächte im ****Hotel Novotel (Gajah Mada), Hotel gut, Novotel Standard, Morgenessen mickrig, Lage ein wenig abseits
Abends sind wir essen gegangen und waren erstaunt, wie billig es hier ist.
Wetter: Schön und heiss (>35°), abends heftiges Gewitter
07.11.2014
Zunächst zu Fuss nordwärts zu den Einkaufszentren am Mangga Dua Square. War ein totaler Flop und so entschlossen wir uns, mit dem Taxi zum Einkaufszentrum Grand Indonesia Shopping Town zu fahren. Güter für den täglichen Gebrauch (Nahrungsmittel, Kleider) sind rund halb so teuer wie bei uns, Luxusgüter (z.B. Elektronik) gleich teuer. Bedenkt man, dass das Durchschnittseinkommen in Indonesien mehr als 10x tiefer liegt als in der Schweiz ist alles relativ teuer.
Wetter: Dunstig und heiss (>35°), abends Gewitter
08.11.2014
Fahrt mit Taxis ins Quartier Kuningan City mit seinen diversen Einkaufszentren. Habe mir einen Philips Haarschneider gekauft. Obwohl das Produkt gemäss Verpackung in Indonesien hergestellt wurde, hat es gleich viel gekostet wie in der Schweiz. Abends hat Irene das Gerät ausprobiert und ich sehe nun wieder aus wie ein Mensch und nicht wie ein ungeschorenes Schaf!!!
Wetter: Unverändert
09.11.2014
Umzug für eine Nacht ins *****Hotel Borobudur, da morgen unsere Java Rundreise beginnt. Hotel ist gemäss eigenen Angaben das Beste in Indonesien (WC Spühlung funktioniert praktisch nicht, Lavabo total verstopft, warmes Buffet beim Morgenessen kalt). Hotel ist noch abgelegener als Novotel.
Nachmittags Spaziergang zum Nationaldenkmal, dem Masjid Istiqlal (grösste Moschee in Südostasien, welche mehr als 120'000 Gläubigen Platz bietet) und der 1901 erbauten katholischen Kathedrale Gereja Katedral.
Wetter: Schön und heiss (>35°), abends Gewitter
Jakarta ist aus folgenden Gründen zu meiden: Keine Sehenswürdigkeiten, kein Zentrum, extremer Verkehr, starke Luftverschmutzung, alles ist dreckig und es stinkt!!!
10.11.2014
08.00h Start zur Java Rundreise (10 Tage von Jakarta bis Bali). Besuch Altstadt Jakarta mit Rathaus und altem Handelshafen Sunda Kelapa (nicht sehenswert). Danach Weiterfahrt nach Bogor und Besuch des grössten Botanischen Gartens in Südostasien (war sehr schön). Weiter in das Puncak Hochland auf 1'500 m mit Teeplantagen (landschaftlich sehr schön). Um 16.00h war es bereits stockdunkel, da ein grosses Gewitter aufzog, welches uns jedoch nur am Rande traf. Wegen dem Wetter und dem extremen Verkehr erreichten wir erst gegen 19.00h unser Hotel in Bandung. Einchecken für 2 Nächte im ****Hotel Grand Peanger. Hotel von Holländern erbaut im Kolonialstyl, hatten ein riesiges Zimmer. Alles gut.
Tageskilometer: 190
Wetter: Morgens schön und heiss (>35°), nachmittags Gewitter und Temperatursturz auf 25°
11.11.2014
08.30h Start Tagesprogramm. In Sariatar badeten wir in einer heissen Quelle, Wasser war tatsächlich etwa 50° heiss. Danach fuhren wir weiter zum Vulkan Tangkuban Perahu und spazierten entlang des Kraters. Der Vulkan ist nach wie vor aktiv und es stank bestialisch nach Schwefel. War dennoch sehr schön. Wir hatten extrem Glück mit dem Wetter, regnete es doch fast den ganzen Tag in Strömen, ausser bei unserem Vulkanbesuch. Auf der Rückfahrt zum Hotel gerieten wir in eine Polizeikontrolle. Die Polizisten wollten unbedingt unsere Originalpässe sehen, welche wir natürlich im Hotelsafe deponiert hatten. Unsere Reiseleiterin und der Fahrer sagten beide, dass die Polizisten theoretisch gar nicht das Recht dazu haben. Das interessierte diese jedoch relativ wenig, die Weiterfahrt wurde uns nach wie vor verweigert. Die Polizisten wollten IDR 50'000 Schmiergeld und da dies lediglich CHF 4 sind, haben wir bezahlt und die Sache war damit erledigt.
Tageskilometer: 60
Wetter: Grösstenteils Regen, bei rund 25°
12.11.2014
07.00h Abfahrt nach Baturaden. Für die 320 km benötigten wir 10 h reine Fahrzeit, dies zeigt, wie gut die Strassen sind und wie viel Verkehr es hat. Aber der Reihe nach: Besuch des Hindutempels Cangkuang auf einer kleinen Insel inmitten eines Sees (war ok) und danach weiter zum Dorf "Naga Village". Es besteht aus rund 100 Häusern mit Dächern aus Bambus und Palmblättern und ist nur über eine Treppe mit über 300 Stufen zu erreichen. Dorf liegt in einer wunderschönen Landschaft mit Reisterrassen und ist verkehrsfrei – was für eine Wohltat für die Ohren und Nerven. Weiter ging's vorbei an Teak- und Kautschukplantagen nach Baturaden, wo wir um 19.30h im Hotel ***Green Valley in Baturaden eincheckten. Hat zwar nur drei Sterne, ist aber soweit ganz ok.
Tageskilometer: 320
Wetter: Morgens Nebel, ab Mittag zunehmend sonnig und wieder heiss (>35°)
13.11.2014
7.30h Aufbruch nach Yogjakarta. Fahrt führt über das 2'000 m hoch gelegene Dieng Plateau mit über 1'000 Jahre alten Ruinen hinduistischer Tempelkomplexe, dem Sikidang Krater, Schwefelquellen, Geysiren und Seen. Weiterfahrt durch wunderschöne Landschaft Zentraljavas mit seinen Reisterrassen zu unserem nächsten Etappenziel Yogjakarta. Einchecken für zwei Tage im *****Hotel Melia Purosani – wieder mindestens ein Stern zu viel, ansonsten i.O.
Tageskilometer 230
Wetter: Bis Mittag leicht bedeckt, ab Nachmittag zum Teil heftige Niederschläge. Temperatur angenehm zwischen 25-30°.
14.11.2014
07.00h Besuch der grössten buddhistischen Tempelanlage in Südostasien "Borobodur", welche im 8. Jahrhundert erbaut und 1991 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt wurde. Bevor wir gegen Mittag wieder ins Hotel gebracht wurden, besuchten wir noch den Tempel Candi Mendut. Am Nachmittag schlenderten wir über zum Einkaufszentrum Maliboro, wo sich Irene eine Tasse des "teuersten" Kaffees der Welt "Kopi Luwak" (http://de.wikipedia.org/wiki/Kopi_Luwak) gönnte. Teuer ist allerdings relativ, denn an der Zürcher Bahnhofstrasse kostet ein Café Latte mehr als eine Tasse Kopi Luwak in Indonesien.
Tageskilometer 120
Wetter: Schön und heiss (>35°), nachmittags wieder starker Regen und Abkühlung auf <30°
15.11.2014
07.30h Fahrt nach Solo und Besuch des Sultanpalastes. Habe mir darunter etwas Pompöses vorgestellt, bestand aber lediglich aus ein paar gedeckten Hallen und alles war ein wenig heruntergekommen. Wagenpark des Sultans sieht aus wie ein Parkplatz für Gebrauchtwagen. Uns wurde gesagt es komme öfters vor, dass die Palastangestellten den Wagen des Sultans anschieben müssen, damit er gestartet werden kann. Bei unserer Weiterfahrt wurden wir von einem Volksmarsch aufgehalten. Rund 1'000 Indonesier in Gruppen à je ca. 20 Personen sind von einer Stadt in die andere gelaufen (wahrscheinlich so gegen 20 km). Sie liefen mitten auf der Strasse, notabene die einzige Verbindung zwischen Yogjakarta und Kediri. Es hatte wie immer extrem viel Verkehr und wir kamen nur noch im Schneckentempo weiter.
Übernachtung im ***Hotel Grand Surya in Kediri – eher 4 statt 3 Sterne Hotel, Lage mitten im Kaff, Zimmer riesig.
Tageskilometer 240
Wetter: Unverändert
16.11.2014
07.30h Stadtbesichtigung Kediri: Chinesischer Tempel Klenteng Tjoe Hwie Kiong (sieht aus wie die hunderttausend anderen chinesischen Tempel, welche wir bisher gesehen haben), Siampang Lima Monument (ist eine Kopie des Arc de Triomphe in Paris inkl. Place de l'Etoile), Selomangleng Höhle (rund 2 m hoch und 2 m tief mit Altar) – es kam bei allen Sehenswürdigkeiten in Kediri nur wenig Begeisterung auf. Weiterfahrt nach Blitar zum Mausoleum von Sukarno, dem ersten Präsidenten der Indonesischen Republik – wird nach wie vor von sehr vielen Leuten besucht, Sukarno gilt als Gründer der Republik. Auf dem Weg nach Malang gerieten wir in ein heftiges Gewitter. Da die Strassen nicht kanalisiert sind, stieg das Wasser auf den Strassen rasch knietief.
Einchecken in ****Hotel Santika in Malang – Hotel nicht besonders, 3 Sterne würden reichen, abgelegen.
Tageskilometer 125
Wetter: Unverändert
17.11.2014
06.30h Exkursion zum Highlight der Java Rundreise dem Vulkan Bromo (http://de.wikipedia.org/wiki/Bromo). Zuerst fuhren wir 3 Stunden mit unserem Minibus Richtung Vulkan, danach umsteigen in einen Toyota Jeep. Nach nochmals einer Stunde Fahrt erreichten wir das Bergdorf Pananjakan, wo wir einen wunderschönen Blick auf das Tengger-Vulkanmassiv haben sollten. Leider hatten wir Wetterpech, aufgrund von starkem Nebel sahen wir gar nichts! Wir fuhren den Berg wieder hinunter und liefen über eine Hochebene zum Fuss des aktiven Vulkans Bromo und kletterten 242 Stufen zum Kraterrand hoch. Dort sag man auch nichts, ein Loch mit viel Nebel. Nach unserer "erfolgreichen" Vulkanexkursion fuhren wir nochmals rund 6 Stunden zu unserer Unterkunft in Kalibaru: ***Hotel Margo Utomo Hill View – Hotel sehr, sehr einfach, für eine Nacht ok
Tageskilometer 250
Wetter: Bedeckt, teilweise starker Nebel, ab frühem Nachmittag starker Regen, ca. 25-30°
18.11.2014
07.30h Aufbruch zur letzten Etappe nach Bali. Zunächst Plantagenbesuch (Kaffee, Kakao, Zimt, Pfeffer, Vanille, Papaya etc.). In Kepatang (Fährhafen nach Bali) haben wir das Fahrzeug inkl. Besatzung (Reiseleiter und Fahrer) gewechselt und fuhren mit der Autofähre nach Bali.
Heute erhöhte die indonesische Regierung die Treibstoffpreise um rund 30% von CHF 0.51 auf CHF 0.66 pro Liter Normalbenzin. Indonesien selbst hat zwar Öl, kann dieses aber nicht verarbeiten, d.h. Indonesien exportiert Rohöl und importiert Diesel, Benzin etc. Der Preis an der Zapfsäule wird von der Regierung subventioniert und ist im ganzen Land gleich. Dies führt zu einer ständig steigenden Staatsverschuldung, was mit der heutigen Erhöhung leicht reduziert wird.
Tageskilometer 200
Wetter: Schön und warm, >30°
Indonesien liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, wo mehrere Kontinentalplatten aufeinander stoßen. Diese sind ständig in Bewegung und lösen damit immer wieder Erdbeben oder Vulkanausbrüche aus. In Indonesien gibt es fast 130 aktive Vulkane - so viele wie in keinem anderen Land der Welt.
Verkehr: Katastrophal, man kommt meist nur im Schritttempo vorwärts. Das Auto- respektive Motorradfahren haben die Indonesier sicherlich nicht erfunden, fahren absolut chaotisch und unberechenbar. Autobahnen gibt es nur rund um die grossen Städte, ansonsten führen die Hauptstrassen durch die Dörfer und kleinen Städte und sind total überlastet.
Bevölkerung: Freundlich, sehr arm. 90% sind Moslems. Islam wird jedoch relativ locker gelebt, es besteht z.B. kein Kopftuchzwang, nur rund 50% der Frauen tragen ein Kopftuch.
Tourismus: Wenige Touristen (ausser auf Bali). Einheimische möchten teils sogar Fotos von Touristen machen, glauben alle Weisse seien Millionäre.
Umweltverschmutzung: Eines der grössten Probleme!!! Es türmen sich die Müllberge und es stinkt fürchterlich. Kehricht wird von Zeit zu Zeit einfach angezündet, egal ob sich darin Aluminium oder Plastik befindet.
Indonesienrundreise ist zwar stressig, aber durchaus empfehlenswert. Indonesien ist noch typisch asiatisch, landschaftlich schön und abwechslungsreich auch aufgrund seiner vielen Vulkane.